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Montanha Russa, Clubbing und Busabenteuer

Hab ne erlebnisreiche Nacht hinter mir…

Kurzfassung: Spontan mit in eine andere Millionenstadt gefahren, dort die Nacht durchgemacht und dann mit dem Bus durchgeschlagen zurück zum Hotel. Viel Spaß gehabt!

Dienstag Abend wollte ich eigentlich nach São Paulo auf eine Party mit den Couchsurfing Leuten. Der Plan hat sich aber spontan geändert, als Lais mir ne halbe Stunde vor Arbeitsende mitgeteilt hat, dass sie nicht kann, weil sie krank ist. Weil ich nicht sicher war, ob ich es abends noch mit dem Bus nach Jundiaí schaffe, habe ich einfach den Arbeitskollegen zugesagt, die meinten ich könnte mit ihnen nach Campinas mitfahren (andere Millionenstadt, etwa ne Stunde weit entfernt).

Die Fahrt bei dem Kollegen im Auto machte dem Titel des Blogs alle Ehre! Zwar gab es einen Anschnallgurt, dafür kam mir aber die gesamte Fahrt wie Need for Speed vor…Und dazu auch noch direkt die Bierkanne in der Hand. Es war Montanha Russa (Achterbahnfahrt). Warum das so heißt, konnten die mir nicht erklären. Ich glaub er ist aber auch extra zum Spaß ne Abenteuerstrecke gefahren. Es muss ein ganzes Batallion von Schutzengeln mit mir unterwegs gewesen sein!

Was mich erst verwunderte: Rote Ampeln schienen auch nicht ganz so interessant zu sein, aber mir wurde erklärt dass man das nachts offiziell darf, weil es manchmal zu gefährlich ist an roten Ampeln zu halten… Ich fühlte mich aber auch diesmal absolut nicht bedroht. Nach 2 Stunden sind wir dann auch mal angekommen und erstmal in einem „Lanchonete“ etwas gegessen und getrunken.

Während bei uns ja fast jede Kaschemm auf schickimicki macht, sind die Kneipen hier noch irgendwas zwischen grösserer Imbissbude und Trinkhalle 😀 Ein paar Tische hingestellt, ne Frittiertheke und möglichst an ner Strassenecke gelegen, damit viel Bürgersteigfläche vorhanden ist, auf der dann viele viele Leute stehen und das machen, was man halt so in Kneipen macht….Auf jeden Fall gute Stimmung mit einfachen Mitteln. Natürlich hat man hier den Vorteil, dass quasi das ganze Jahr abends noch warm draussen ist. In Deutschland lässt sich ja sowas nur im Sommer realisieren.

Danach wollten wir noch Luciana von der Arbeit treffen, die und ihre Freunde waren aber grad dabei zu bezahlen, als wir endlich mal in die Kneipe kamen. Dann fuhren wir von einer Party zur nächsten, sind aber irgendwie nirgendwo reingegangen. Zwischendurch noch das ein oder andere Bier getrunken (die haben hier nen Zug drauf!)

Unter anderem sind wir bei ner Party von ner „Verbindung“ oder sowas ähnlichem vorbeikommen. Heisst hier Republica. Bin noch nicht ganz dahinter gestiegen, ob das Verbindung, Wohnheim oder WG oder alles drei heisst…Die sah auf jeden Fall genauso, wie die Parties aus American Pie etc., aus, nur dass da Samba lief, statt Amimusik.

Um halb 2 wollten wir dann eigentlich zu Rafael (der Kollege, der mich mitgenommen hat) fahren, weil irgendwie die Stimmung raus war. ABER auf dem Weg sind wir noch an einem Club vorbeigekommen und haben entschieden da noch rein zu gehen. Also waren wir beide da noch drin. Da gabs ne interessante Mischung aus Liveband (hab ich noch nie in ner Disco erlebt) und DJ. Also das wurde abgewechselt.

Die Liveband hat brasilianische Musik gespielt. Anfangs noch sehr unterhaltsam, gegen Ende eher so Rausschmeisser, vermutlich vergleichbar mit griechischer Wein und Konsorten 😉 Dementsprechend könnt ihr euch auch vorstellen, wie spannend das ist, wenn man die Lieder nicht kennt und den Text nicht ganz versteht 😀 Das ging aber nicht sooo lang zum Glück. Wenn der DJ aufgelegt hat, lief ordentlich rumms rumms, hat voll und ganz meinen Geschmack getroffen. Insgesamt war es nen Schöner Abend da drin.

Da hab ich dann auch kennengelernt, wie die Brasilianer auf das schöne Geschlecht zugehen. Da wird nicht irgendwie angesprochen, sondern einfach die Hand geschnappt, auch wenn die glückliche grad nur im vorbeigehen ist und dran gezehrt und mit etwas Glück endet das in einem Tanz, sonst eben nicht so…Rafael hat sich auch ordentlich rangehalten Mädels anzugraben, wenn auch nicht allzu erfolgreich 😀 (Die beschriebene Technik hat aber nicht nur er betrieben). Ich hab mich da mal etwas zurückgehalten, wollte mein Glück nicht zu sehr herausfordern, schliesslich musste ich ja auch noch nach hause kommen 😉 Was aber top ist als Gringo hier: Man hat immer was zu erzählen, sobald man etwas auf Portugiesisch gesagt hat und natürlich jeder merkt, dass man nicht aus Brasilien kommt 😀

Nach hause kommen ist ein gutes Zeichen: Um 6 Uhr etwa, haben wir dann auch mal bezahlt und da es schon wieder hell wurde, hab ich beschlossen, dass es sinnvoll wäre direkt zurück nach Campo Limpo zu fahren. Joooaaa, Rafael hat mich also um 6:30 am Busbahnhof in Campinas abgesetzt (diese grossen Busbahnhöfe sind fast wie Flughäfen mit richtigen Gates :D) und dann gings daran rauszufinden, wie ich nach hause kam. Erst mit so ner Art Schnellbus nach Jundiaí. Der Busbahnhof dort liegt aber in der Prärie, also von da mit dem Stadtbus in die Stadt. Der Kutscher hat mir gesagt, wo ich raus muss, denn Busfahrpläne gibt es hier keine richtigen. Da ich mich dann auf dem Weg zur nächsten Bushaltestelle verlaufen hab, konnt ich mich wieder durchfragen.
Am Ende sass ich dann im tollen Bummelbus Jundiaí – Campo Limpo, der schööön durch irgendwelche Käffer fährt. ABER ich seh das mal so: Ich hab viel vom Land heute Morgen gesehen 😀 Bin sehr stolz, dass ich das problemlos geschafft hab und meine Sprachkenntnisse schon ausreichen um mich durchzuschlagen. Nach gut 3 Stunden war ich dann auch endlich wieder am Hotel um 9:45. Pünktlich genug, da es bis 10:00 Frühstück gibt. Auf dem Weg noch ne Kokosnuss auf die Faust und dann nach dem Frühstück den ganzen Tag am Pool gegammelt. Es hat sich also ausgezahlt durchzumachen, denn am pool war es wesentlich schöner als bei Rafael zu hause 😉

Zur Strecke:

Dementsprechend war das dann heute ein sehr entspannter Tag mit Gammeln und nix tun! Schön die Sonne auf den Pelz brennen lassen. Aufgrund des Feiertages war auch wieder einiges los im Hotel.

Ohhh und die haben „leider“ schon die Dusche überarbeitet. Jetzt hab ich kein Foto von dem Ursprungszustand 😀 Das Kabel hängt aber immernoch frei, aber sieht wesentlich ungefährlicher aus, als vorher.

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Chris: