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Wohnluxus für den Exoten

Hahahaha, was hab ich mich gefreut, als ich in mein neues „zu hause“ für die nächsten 10 Wochen eingezogen bin. Die Firma hat sich echt nicht lumpen lassen. Ich wohne jetzt besser als zu hause. Ich schätz das Appartement mal auf locker 50 qm. Ich hab ne Kochecke mit ner Theke im Stil einer Bar, inkl. 2 Barhocker, nen ziemlich großes Bad mit ECHTER Dusche, ohne Stromkabel (!!!), nen separates Schlafzimmer mit grooooßem Bett und Fernsehr und ein noch grööößeres Wohnzimmer, dem es auch an nichts mangelt (Sofa, Sessel…). Habe ich schon den Pool, die Saune und den Fitnessraum im 15. Stockwerk erwähnt? ;D (Langsames) Internet gibt’s auch. Ist doch um einiges komfortabler, als meine Bleibe letztes Mal in der Prärie. Liegt mitten in ner Stadt, die mir auch garnicht mal so schlecht erscheint.

Gestern bin ich sofort mal ins Shopping Center gejettet, um mir ne Prepaid Karte für mein Handy zu kaufen. Das war ne Odyssee! Der öffentliche Nahverkehr ist hier echt nicht der Hit! Ich hab ne Dreiviertelstunde auf den Bus gewartet. Währenddessen kamen zwar ungefähr jeweils 5x Busse für 2 andere Linien, aber keiner, der mich zum Ziel führen sollte. Im Shopping Center angekommen ging die Suche nach so nem Chip los. Ich erstmal zu TIM (dem Provider meiner Wahl) getappelt, erzählen die mir, sie hätten keine Karten mehr, aber ich könnte sie im „Ponto Frio“ (Kalter Punkt oder so ähnlich, wenn man es übersetzt. Das Logo ist nen Pinguin) oder bei – Achtung man höre und staune – C&A kaufen. Im Pinguingeschäft gabs auch nix. Also bin ich, wider meines Verständnisses von C&A als einem Kleidungsgeschäft, zu C&A gelatscht. Es handelt sich echt um den gleichen Laden, wie in Deutschland, aber es gibt so nen Stand mitten drin, wo Handys verkauft werden. Hat das schonmal jemand in Deutschland bei C&A gesehen? Ich nicht. Bin aber auch nicht so oft da.

Nach ungefähr 10 Minuten hat es der Amigo an der Kasse auch geschafft den Betrag von meiner Kreditkarte abzubuchen. Mit meinem nagelneuen Prepaidchip bin ich also wieder zu TIM gegangen um das Teil aktivieren zu lassen. Man kann die hier nämlich nicht einfach benutzen, sondern muss am Telefon seine Steuernummer eingeben, die ich natürlich nicht habe. Zum Glück gab es in dem Laden eine sehr hilfsbereite Frau, die wusste, wie man das auch „einfach“ so mit nem Ausweis machen kann. Ihr Kollege hatte hingegen garkeinen Plan davon. Die ganze Aktion zog sich auch etwas hin, weil aufm deutschen Perso auch nur Deutsch drauf steht und die das nicht allzu oft machen da. Lustig war es alle Male! Die Begeisterung war groß. Da kamen so Sprüche wie: „Ooohhh ein Deutscher. Das ist ja eine ganz andere Welt. Ich hätte nie gedacht, dass ich jemals nen Deutschen sehen würde, außer im Fernsehen“ 😀

Die Tarife sind auch ganz interessant. Ins gleiche Netz kann ich für 0,25R$ anrufen. Und zwar pro Anruf, nicht pro Minute. D.h. ich kann auch ne Stunde für die 25 centavos telefonieren. In andere Netze sinds dafür 1,39 R$ pro Minute. Billig hingegen ist Internetzugang: Für 0,50 R$ kann man pro Tag so viel Daten laden wie man will!! Das ist mal echt nen Schnäppchen! Doof nur, dass mein Handy noch kein UMTS kennt.

Spätestens als ich mir nach geglückter Aktivierung als stolzer Besitzer einer brasilianischen Handynummer was zu essen gegönnt habe und die Verkäuferin mich auch fragte, wo ich her wäre („du hast so einen schönen Akzent“ haha) und komplett ausgerastet ist, dass ich Deutscher bin und das wäre ja soooo toll und spektakulär, kam ich mir ein wenig vor, wie sich vielleicht Manolo in Bayern aufm Land fühlen würde: für die Leute exotisch O_o Die hat sich garnicht mehr einbekommen.

Der erste Arbeitstag war auch schön. Zwar wusste hier glaub ich keiner so genau, dass ich an dem Tag kommen würde und wo ich hin sollte (ich hatte aber auch nicht viel anderes erwartet :D), es war aber trotzdem toll die Leute wiederzutreffen. Ich durfte mich auch schon mal in das Thema einlesen, womit ich die nächsten Wochen zu tun haben soll, was ganz interessant war. War zwar WK reloaded, aber schön mal etwas, was man gelernt hat, in der Praxis zu sehn.

Achja, gestern morgen auf dem Weg zur Arbeit, habe ich direkt einen Deutschen angepisst (im literarischen Sinne). Der ging mir aber auch auf den Senkel. Andere Geschichte, ein anderes Mal 😉

PS: Wer meine tolle neue Nummer haben will, kann sich bei mir melden 😉 Meine deutsche SIM Karte liegt bis Weihnachten in der Schublade.

PPS: Fotos werde ich heute Abend mit meiner Turboleitung im Hotel hochladen

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Chris: