Da bin ich wieder…in Brasilien

Eine neue Runde, eine neue Wahnsinnsfahrt…die 3. Staffel Christoph in Brasilien ist in vollem Gange 😉

Ich werde mich textlich kurz fassen und mehr die Fotos für sich sprechen lassen.

Zunächst war ich eine Woche in Jericoacoara im Nordosten Brasiliens. Nach etwa 36 Stunden Reise + 1 Übernachtung via Couchsurfing in Frankfurt (Danke an Tim an dieser Stelle!) bin ich auch schon in diesem paradiesischen Ort angekommen (das Wort „paradiesisch“ ist an dieser Stelle nicht ironisch gemeint). Jeri gehört für mich mit zum Besten, was Brasilien zu bieten hat. Dort im Nordosten trifft man generell mehr auf das „Postkarten-Brasilien“, was die meisten vor ihrem inneren Auge haben, wenn sie an dieses Land denken: Palmen, Sonne, Strand und co…

Der Ort selber hat keine gepflasterten Straßen, alles ist sandig und man kommt auch nur mit einem zum Shuttle umgebauten LKW dort an. Der normale Bus hätte Probleme auf dem Weg dahin. Jeri ist aber ganz und garnicht unterentwickelt, sondern man trifft auf eine sehr hoch entwickelte Infrastruktur, aber ohne hässliche Hochhäuser und sonstige Betonbauten. Das Flair dieses Ortes ist unglaublich schön und ich fühlte mich von der ersten Minute an super relaxt dort. Die Sicherheit ist auch garkein Problem, noch nie habe ich mich so sehr wie in Deutschland gefühlt. Also nachts, eventuell angeheitert, mit Kamera, Handy und sonstigem Zeugs durch die Straßen watscheln, alles einwand- und sorgenfrei 😀

Im Ort selber fahren übrigens nur so coole Strandbuggys rum, und alles, aber wirklich alles, wird mit diesen Teilen angesteuert. So war auch schon der Weg zum passenden Strand im Rahmen meines Kitesurfing Kurses ein Highlight und kleines „Abenteuer“ für sich. 8 Personen auf so nem Teil, davon 3-4 hinten drauf, ist einfach ein Erlebnis 😀

Kitesurfen hat übrigens auch saumäßig Spaß gemacht und ist auch garnicht soooo schwer. Zumindest muss man nicht so viel Kondition wie beim normalen Surfen mitbringen 😉 Im Kitesurfing Kurs war auch noch ein Spanischkurs inklusive, da meine Lehrer aus Argentinien kamen und nur die Chefin gut Portugiesisch und Englisch sprach, ich aber 2 von 4 Tagen auch mit einem Kerl unterwegs war, der mehr oder weniger nur Spanisch geredet hat und ein paar Fetzen Englisch zwischendurch eingebracht hat. Irgendwie hats aber trotzdem gepasst ihn zu verstehen.

Ein weiteres Hightlight in Jeri sind die Dünen. Jericoacoara ist ein Nationalpark, der aus diversen riesigen Dünen und „unendlichen“ Strandlandschaften besteht. So hab ich auch einen Ausflug in die Dünen, natürlich mit dem Buggy, unternommen und war komplett begeistert. Vor allem die Fahrt teilweise am Strand entlang war sehr eindrucksvoll, denn der Strand scheint dort kein Ende zu haben. 10 Minuten mit Vollgas da entlang und kein Ende in Sicht. Einfach unvorstellbar und auch auf den Fotos nicht richtig einzufangen. Man sollte es persönlich erlebt haben! Auf nach Jeri! 😉 Witzig war auch der Transfer des Buggys über eine kleine Lagune mit einem Floß…
Der Ort selbst liegt auch direkt neben einer Düne und da der Blick von dort aus westwärts gerichtet ist, begibt sich jeden Abend eine regelrechte Prozession auf den Weg auf die Düne um der Sonne beim Untergehen zuzuschauen. Der Vorteil von dort oben: Die Sonne „versinkt“ scheinbar im Meer 🙂

Nach einer Woche absoluter Entspannung im Nordosten ging es weiter in den Großstadtdschungel Sao Paulo. Ich hab direkt festgestellt, dass SP höher entwickelt ist als die Städte im Nordosten (Jeri zähle ich nicht dazu, sondern eben die richtigen Städte wie Recife – dort hab ich mich absolut nicht wohl gefühlt – und Fortaleza: ganz nette Strandstadt :-)). Die Metro funktioniert einfach viel besser, ist moderner und ich freue mich immer wieder mit ihr rumzufahren 😀

Jetzt bin ich schon über eine Woche hier und erlebe hautnah das Alltagsleben in dieser Metropole (im Praktikum war ich ja in der anderen „Weltstadt“  😉 Jundaí, neben Sao Paulo und hab SP selbst nur an den Wochenenden erlebt), und muss sagen, so weit gefällt mir es gut, nur die lange Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit würde mir glaub ich ziemlich schnell auf den Geist gehen, wie den meisten hier auch. Also wer hier arbeitet, sollte seine Wohn- und Arbeitsorte möglichst strategisch sinnvoll, dicht bei einander, oder verkehrstechnisch leicht zu erreichen, wählen 😉 Hier gibts super viel zu erkundschaften und erleben. Zahlreiche Museen (jeden Tag gibt es irgendeins, bei dem man keinen Eintritt zahlt und auch sonst sind die Eintrittspreise gering), die legendäre Vila Madalena (Nightlife-Viertel), wo sich auch die Pontstraße von Sao Paulo befindet. Hier heißt sie Rua Aspicuelta ;-), verschiedenste Hochhäuser, Parks, Märkte etc pp…Also langweilig wird es nicht 🙂

Erst jetzt ist mir auch aufgefallen, wie schnell sich in Sao Paulo das Stadtbild ändert. Dass Arm und Reich in Brasilien regelmäßig sehr kontrastreich aufeinander treffen, war mir schon klar, aber was das Stadtbild angeht, ist es auch sehr eindrucksvoll. Oft geht man gerade noch durch ein sehr schickes Viertel, plötzlich ist man schon wieder in einem ganz anderen, eher einfachen Viertel, und wenige hundert Meter kann man sich schon wieder in einer „anderen Welt“ befinden. Impressionante!!! Genauso kann es schlagartig von flacher Bebauung zu Hochhäusern und vice-versa wechseln. Insgesamt finde ich mittlerweile, dass es aber schon viele schöne Gegenden gibt und nicht nur Dreck und Armut, wie es mir vielleicht beim ersten Besuch vorkam (siehe erste Abenteuer in Brasilien) 😉 Auch was die Sicherheit angeht, denke ich mittlerweile entspannter und fühle mich wohler, wenn ich so durch die Straßen laufe.

Und nun endlich die Bilder, hab schon wieder viel zu viel geredet…

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27. September 2011 von Chris
Kategorien: Couchsurfing, Jundiai, Sao Paulo, Urlaub | Schlagwörter: , , , , , , | 1 Kommentar