Rio soll einzigartig und einmalig sein? Vitória könnte der Gegenbeweis sein! Während Rio de Janeiro jedem ein Begriff ist, handelt es sich bei Vitória um die kleine, unbekannte Schwester. Ich hab erst in Brasilien von der Existenz dieser Stadt gehört und die ersten Infos irgendwann mal von einem Brasilianer bei Couchsurfing in Deutschland bekommen. In Reiseführern
Das erste was mir beim Anblick über die Stadt in den Kopf kam war Rio. Vitória ist definitiv ein Mini-Rio! Es gibt einen Mini-Zuckerhut, die Stadt ist hügelig (an den Hügeln kleben ein paar Favelas), das Klima ist angenehm warm bis heiß und die Sonne knallt. Eine Küstenstadt eben. Aber im Vergleich zu anderen brasilianischen Küstenstädten wie zB. Natal, João Pessoa und Fortaleza im Nordosten, ist Vitória ziemlich wirklich rio-ig 😉 Überzeugt euch auf den Fotos…
Die Atmosphäre ist relativ ruhig, dennoch irgendwie mondän, durch die vielen Brücken, die die einzelnen Stadteile auf den verschiedenen (Halb-)Inseln verbinden. Was ich auch toll fand, sind die ruhigen „Dorf“-Plätze die man direkt in der Nähe des Zentrums bzw. des Strands findet. Hier wirkt die Stadt wie ein Dorf im Binnenland. Einen Kilometer weiter hingegen wirkt sie wie Miami (so stell ich mir das zumindest vor. Dort war ich noch nicht ^^) also Strand mit modernen Hochhäusern…
A propos Hochhäuser: in Vitoria kann man anscheinend auch gut paraglyden. Ein beeindruckender Moment war, als mehrere Paraglyder direkt vor den Hochhäusern am Strand vorbei geflogen sind, etwa 10m vor der Fassade! Was passiert, wenn derjenige die Kontrolle verlieren und so ein Hochhaus touchieren würde ist ja klar. Da wirkt dann die Schwerkraft ganz schnell…ist aber natürlich nicht passiert 🙂
Die ruhige Atmosphäre muss aber täuschen, zumindest wenn man dem Glauben schenkt, was ein Açaí-Verkäufer (Açaí ist ein spezielles Eis, was aus Brasilien kommt und aus einer Palmenfrucht, der Açaí Beere hergestellt wird) am Strand erzählt hat. Wir haben uns ein wenig unterhalten und es stellte sich heraus, dass er aus Rio war und seit zig Jahren in Vitória lebt. Wir meinten daraufhin, dass es in Vitória doch auch ruhiger und bestimmt sicherer sei. Dies verneinte er, denn die Kriminalitäts- (bzw. Mord) rate stünde der von Rio in nichts nach…zumindest gemäß den Zahlen von 2003 ist das laut Wikipedia wohl wahr. Mitbekommen haben wir davon nichts, aber es hinterlässt leider einen faden Beigeschmack. Trotzdem gefiel es dem Herrn besser in Vitória, weil es weniger Stau gibt, man schneller überall ist und er fast direkt am Strand an einem dieser besagten „Dorf“plätze wohnt.
Highlight in Vitória ist das Convento da Penha. Ein Kloster, das auf einem Felsen erbaut wurde von wo man einen fantastischen Blick über die Stadt und die Bucht hat. Streng genommen liegt es nicht in Vitória, sondern in der Nachbarstadt Vila Velha. Die beiden Städte sind aber lediglich durch die Bucht getrennt und durch eine mautpflichtige Brücke, die terceira ponte (dritte Brücke) verbunden (wie man uns erzählte handelt es sich dabei um die Brücke der Selbstmörder…). Man merkt aber nicht dass man von einer Stadt in die andere kommt. Zusammen bilden sie einen Teil des Großraums Vitória.
Sonntag machte unsere liebe Gastgeberin noch eine Stadtrundfahrt mit uns in ihrem Auto. So konnten wir noch viel von der Stadt sehen, inklusive dem Sacre-Coeur do Brasil 😀 Die Basilika Santo Antonio sieht dem Sacre-Coeur durchaus ähnlich. Sogar die Treppen davor sind genauso wie in Paris. Aber wie immer in Vitoria: ein Mini-Sacre-Coeur 😉
Die Zeit ging viel zu schnell rum und ruck zuck saßen wir auch schon wieder im Flugzeug zurück nach São Paulo. Home sweet home 😀
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